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Wege der landwirtschaftlichen Direktvermarktung

Obst und Gemüse verkaufen: Wege der landwirtschaftlichen
Direktvermarktung

Abhängig von Discount-Preisen oder lieber selbst einen ehrlichen Preis festlegen? Die Antwort ist klar: Landwirtschaftliche Direktvermarktung liegt im Trend. Denn hier profitieren sowohl Erzeuger*innen als auch Konsument*innen. Die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln wächst. Wissen, wo es herkommt, gesunde Ernährung, den eigenen ökologischen Fußabdruck verringern, frische und geschmacklich herausragende Produkte, lokale Erzeuger unterstützen: Das sind nur einige der Gründe, die dazu beitragen. Viele landwirtschaftlichen Betriebe ergreifen die Chance der zusätzlichen Einnahmequelle. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Selbstbedienungsschränke, Hofläden, Abokisten, Wochenmärkte oder Verkaufsautomaten haben sich mittlerweile bei vielen etabliert. Finden Sie heraus, welcher Weg der passendste für die Direktvermarktung Ihrer Produkte ist.

Die Vorteile landwirtschaftlicher Direktvermarktung

Ehrliche Preise für Obst, Gemüse und Co. und sich unabhängig vom Großhandel oder Supermärkten machen - das sind wohl die entscheidendsten Aspekte, die für die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte sprechen. Die Erzeuger*innen erfahren mehr Wertschätzung für die Arbeit, die hinter der Herstellung regionaler Produkte steckt. Denn beim Einkauf ist der direkte Bezug zur Herkunft gegeben. Ob Gemüse, Obst, Fleisch, Milch und Co.: Das Verlangen nach lokalen Produkten wächst. Und immer mehr landwirtschaftliche Betriebe kommen mit ihrem Angebot dieser gesteigerten Nachfrage nach. Die Erfolgsaussichten sind demnach vielversprechend. Nicht zuletzt bietet die Direktvermarktung in der Landwirtschaft eine optimale Möglichkeit zur Diversifizierung. Die zusätzliche Einnahmequelle verringert die Abhängigkeit von anderen Vertriebskanälen und trägt zur Wirtschaftlichkeit des Unternehmens bei.

Eigenes Obst, Gemüse & Co. verkaufen: Möglichkeiten und Wege?

Der sogenannte Ab-Hof-Verkauf beschreibt das Angebot, Produkte direkt vor Ort - auf dem Hof - zu erwerben. Es bieten sich beispielsweise ein Hofladen, die Selbsternte oder ein Selbstbedienungsstand an. Allerdings spielt hierfür der Standort des Hofes eine entscheidende Rolle. Eine gute Erreichbarkeit ist maßgeblich für den Erfolg des Angebots. Eine andere Möglichkeit sind Verkaufsstellen außerhalb wie beispielsweise ein Stand auf einem Markt, Abokisten, ein Online-Shop oder Verkaufsautomaten an hoch frequentierten Orten.

Möglichkeiten der Direktvermarktung im Überblick:

  • Hofladen
  • Selbstbedienungsladen, -stand oder -schrank
  • Selbsternte
  • Bauern- und Wochenmärkte
  • Abokisten
  • Verkaufsautomaten
  • Online-Shop
  • Solidarische Landwirtschaft und Lebensmittelkooperativen

Einkaufserlebnis Hofladen

Die bekannteste Möglichkeit Eier, Milch, Fleisch, Gemüse und Obst zu verkaufen ist ein eigener Hofladen. Hierfür wird direkt auf dem Hof ein Verkaufsraum eingerichtet, in dem die Produkte angeboten werden. Das hat den großen Vorteil, dass ein enger Kundenkontakt besteht. Es vermittelt ein gutes Gefühl zu wissen, wer die Lebensmittel wo und wie anbaut. Die maximale Transparenz, die vielen beim Einkauf im Supermarkt fehlt, ist hier gegeben. Das Einkaufserlebnis führt zu einer hohen Stammkundenbindung. In einem schön eingerichteten Ladengeschäft werden die Produkte besonders ansprechend präsentiert, was das Cross- und Upselling-Potenzial steigert. Allerdings ist der Betrieb eines Hofladens mit relativ großem Aufwand verbunden. Vielen Landwirt*innen fehlt die Zeit, sich selbst regelmäßig hinter den Verkaufstresen zu stellen. Extra Personal muss also beschäftigt werden. Das ist mit erhöhten Kosten verbunden. Auch die Einrichtung eines Hofladens erfordert zum Beginn relativ hohe Investitionen. Ein eigener Laden lohnt sich außerdem erst, wenn das Sortiment groß genug ist. Bei einem auf wenige Erzeugnisse begrenzten Warenangebot bieten sich andere Alternativen besser an.

Wir haben eine freundliche Selbstbedienung

Ob Selbstbedienungsschrank, -stand oder -laden - mit einer sogenannten “Kasse des Vertrauens” ist der Verkauf von Obst, Gemüse und mehr ruck zuck umzusetzen. Ein Verkaufsstand mit Selbstbedienung beziehungsweise ein Selbstbedienungsschrank kann sowohl auf dem eigenen Grundstück als auch nach vorheriger Absprache an anderen Standorten wie auf dem Gemeindeplatz oder direkt an der Hauptstraße aufgestellt werden. Ist der Hof gut erreichbar und sind geeignete Räumlichkeiten vorhanden, kann sogar ein ganzer Selbstbedienungsladen eingerichtet werden. Das Konzept beruht auf Vertrauen. Das bedeutet: Die Preise sind ausgezeichnet und die Kundschaft wirft das Geld in eine dafür vorgesehene Kasse. Der Vorteil ist, dass das Einkaufsangebot nicht an Öffnungszeiten gebunden ist und kein Personal erforderlich ist. Allerdings besteht das Risiko für Diebstahl, Betrug und Vandalismus. Deshalb empfiehlt es sich - unter Berücksichtigung des Datenschutzes - eine Videoüberwachung zu installieren. Auch die korrekte Buchhaltung und der Überblick über Verkäufe und Umsatz ist bei dieser Vertriebsmöglichkeit deutlich erschwert.

Frisch vom Feld

Nach ähnlichem Konzept wie ein Selbstbedienungsstand funktioniert die Selbsternte. Wie der Name schon verrät, ernten hier die Kund*innen direkt auf dem Feld die Produkte und zahlen den Preis entweder in eine “Kasse des Vertrauens” oder persönlich. Die Verkaufsstrategie beruht auf dem Erlebnis des Erntens und dem guten Gefühl, besonders frische Lebensmittel zu erwerben. Besonders etabliert hat es sich für Blumen, verschiedene Beeren oder Gemüse. Die Selbsternte kann eine gute Ergänzung zu anderen Vertriebsmöglichkeiten sein. Birgt aber ähnlich wie andere Selbstbedienungskonzepte die Gefahr des Diebstahls und Betrugs.

Markttag

Bauern- und Wochenmärkte erfreuen sich gerade in der Stadt zunehmender Beliebtheit. Die Menschen schätzen die Möglichkeit, frische Lebensmittel aus ihrer Region zu erwerben. So wird der Marktbesuch zum wöchentlichen Ritual und die Stammkundenbindung wächst. Der Verkauf kann eine kleine Ergänzung des Vertriebs sein. Erzeuger müssen allerdings - inklusive Vor- und Nachbereitung - mindestens einen ganzen Arbeitstag einplanen. Während der Kundschaft wiederum nur die begrenzte Marktzeit für den Einkauf zur Verfügung steht

Geschmackvolles Abo

Auch Abokisten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Mit Abschluss des Abos wird wöchentlich oder monatlich frei Haus eine Auswahl an saisonalem Obst und Gemüse geliefert. Das Konzept wird dem Kundenwunsch nach einer gesunden Ernährung gerecht und ist darüber hinaus eine bequeme Art und Weise, sich mit frischem Obst und Gemüse zu versorgen. Der Vorteil für die landwirtschaftliche Direktvermarktung liegt in der festen Planbarkeit. Die Erzeuger wissen je nach Menge der Abos genau, mit welchem Umsatz sie kalkulieren können. Um das Ganze wirtschaftlich zu gestalten, ist eine gewisse Anzahl an Kund*innen nötig. Um diese zu erreichen, sind einige Marketingmaßnahmen wie beispielsweise ein ansprechender Online-Auftritt erforderlich.

Verkaufsautomaten in der Landwirtschaft

Ein Verkaufsautomat ist eine lukrative Möglichkeit zur Diversifizierung der Absatzwege. Viele Erzeuger*innen berichten uns immer wieder von ihren positiven Erfahrungen mit einem Verkaufsautomat für Obst und Gemüse
und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse. Es gibt unterschiedliche Arten, die sich je nach Produkt besser oder schlechter
eignen. In einem Klappenautomaten können gut Artikel verschiedener Größen wie Kartoffeln, Erdbeeren oder Honig gemeinsam platziert werden. Viele scheuen die Kosten eines Verkaufsautomaten. Diese sind bei der marktbox allerdings vergleichsweise gering. Einen Verkaufsautomaten zu mieten wiederum ermöglicht einen Start ohne große Investitionen. Ein immenser Vorteil ist die flexible Standortwahl. Denn ein gut erreichbarer Automaten-Stellplatz (Verlinkung Standort-Ratgeber) hat einen großen Einfluss auf die Umsätze. Auch mehrere Verkaufsstellen an verschiedenen Orten sind damit leicht umzusetzen. Im Gegensatz zu einem Hofladen spart man sich das Personal im Verkauf. Lediglich die regelmäßige Befüllung muss koordiniert werden.
Außerdem laufen die Geschäfte unabhängig von Öffnungszeiten. Kund*innen können auch abends oder am Wochenende frisches Obst und Gemüse einkaufen.

Tipp: Um die Leute der Umgebung auf das neue Verkaufsangebot aufmerksam zu machen, bieten sich neben Hinweisschilder oder Aushängen auch ein Google Unternehmensprofil oder die Eintragung in Verzeichnissen wie https://www.abhof-automat.de/ oder https://www.mein-bauernhof.de/ an.

Förderung der Direktvermarktung in der Landwirtschaft

Bevor eine oder mehrere Möglichkeiten des direkten Vertriebs umgesetzt werden, lohnt es sich, sich über Förderungen und Zuschüsse (Link auf Förderguide) zu informieren. Das LEADER-Programm beispielsweise dient der Entwicklung des ländlichen Raums. Eine verbesserte Nahversorgung durch einen örtlichen Verkaufsautomaten kann unter diese Förderung fallen. Die Gemeinschaftsaufgabe “Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes” (GAK) wiederum möchte die Diversifizierung der Landwirtschaft durch das Erschließen neuer Einkommensquellen vorantreiben. Neben diesen deutschlandweiten Förderungen gibt es auch immer wieder spezifische Förderprogramme einzelner Bundesländer.

Direktvermarktung lohnt sich

Dass sich die Herstellung unserer Lebensmittel auf immer weniger Großkonzerne beschränkt, ist eine Entwicklung in die falsche Richtung. Die Direktvermarktung ermöglicht landwirtschaftlichen Betrieben durch die vermehrte Diversifizierung erfolgreiches Wirtschaften.

Und wie kann ich Obst und Gemüse nun am besten verkaufen? Welche Art des Vertriebs die richtige ist, hängt von verschiedenen individuellen Voraussetzungen ab. Maßgeblich sind vor allem drei Faktoren: Was wird angeboten, welche zeitlichen Ressourcen stehen zur Verfügung und wie viel will man finanziell investieren. Fakt ist: Der Wunsch vieler Verbraucher*innen nach regionalen Lebensmitteln spricht klar dafür, den Weg der Direktvermarktung einzuschlagen.

Ihr direkter Ansprechpartner

Lukas Krebs
+49 431 30147580